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Worum geht es …?
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Du kennst das, textlastige Folien sind einfach nur mühsam und langweilig, besonders dann, wenn sie auch noch vorgelesen werden.
Hier lernst du deine Vortragsfolien so zu gestalten, dass diese nur allein schon aufgrund ihrer Gestaltung dein Publikum mitreissen und anregen werden!~~INTOC~~
🤯 Der menschliche Geist braucht Zeit, um wichtige Informationen zu erkennen, einzuordnen und sich zu merken.
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Bei der Informationsvermittlung ist es von Vorteil Text, Bild, Audio (z.B. die Stimme der vortragenden Person) und Video so zu kombinieren, dass Auge und Ohr gleichzeitig angesprochen werden. Die Informationen für Auge und Ohr sollten sich dabei ergänzen, aber weder identisch noch widersprüchlich sein. Hinzu kommt, dass wir Bilder schneller und besser aufnehmen, speichern und verarbeiten als sprachliche oder textliche Inhalte.1),2),3)
Wir nehmen besser wahr und verstehen einfacher,
Es geht bei Präsentationen darum, das Publikum anzusprechen und je nach Absicht das Publikum zu informieren, zu überzeugen, zu unterhalten etc. Dabei sollte die vortragende Person im Mittelpunkt stehen. Selbsterklärende Folien (d.h. Folien, die auch ohne vortragende Person vollständig verstanden werden) machen die vortragende Person überflüssig. Solche Folien sind zu vermeiden.
Eine Ausnahme bilden Folien, welche Audio und Video beinhalten. Diese sind meist selbsterklärend, können jedoch einen Vortrag bereichern (z.B. Emotionen und Echtheit vermitteln). Es versteht sich von selbst, dass die vortragende Person dabei bewusst in den Hintergrund tritt und nicht störend simultan dazu spricht.
Bilder können Inhalte verständlich machen und emotional verstärken. Dafür muss ein Bild jedoch genau zum gesprochenen Text passen. Lässt sich kein gutes Bild finden, so ist es besser auf ein Bild zu verzichten (es darf durchaus auch mal etwas zu einer „schwarzen Folie“ gesprochen werden).
Über die inhaltliche Gestaltung (z.B. früh sagen, worum es geht und inhaltlich für einen roten Faden sorgen) und darüber wie aufgetreten werden soll (z.B. aufrechte Körperhaltung, klare, laute Stimme) wirst du in den anderen Fächern unterrichtet werden.
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]Atkinson und Mayer4) haben fünf Richtlinien für die Gestaltung von Folien für Vorträge formuliert.
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Die Folie in der Abbildung links genügt allen fünf Gestaltungskriteren von Atkinson und Mayer. Eine aus unserer Sicht ebenso gut gestaltete Alternative, stellt die Folie von Cremer5) rechts dar. Die Folie links nach Atkinson und Mayer, orientiert den Verstand. Die Folie rechts von Cremer, macht genau das Gegenteil. Sie versucht ein gewisses „Häh?“ auszulösen, um damit die Neugier des Publikums zu erwecken oder einen Dialog zu provozieren. Je nach Absicht kann somit die linke oder auch die rechte Folie die bessere Wirkung erzielen.
Aber Achtung, selbsterklärende Folien machen die vortragende Person überflüssig. Sollte in einem Vortrag nicht mehr zu Ketchup gesagt werden, als das, was auf der Folie links steht, dann wäre die Folie rechts klar zu vorzuziehen.
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Bullet-Point-Listen bringen zusätzlichen Text auf Folien und haben oft den Nachteil, dass ihnen nicht angesehen wird, ob es sich um einen zeitlichen Ablauf, einen Prozess, eine positiv / negativ Liste etc. handelt.
Wir empfehlen Bullet-Point-Listen durch Bilder zu ersetzen oder die Bullet-Point-Liste grafisch so zu gestalten, dass auf den ersten Blick klar wird, was sie darstellt. Z.B. als Zeitstahl (wie im Bild) oder als Prozessablauf (wie die beiden Pfeile in der Folie zu den Gestaltungskriterien von Atkinson und Mayer).
In seinem Blog „Really Bad Powerpoint“ erzählt Godin6) von seinem Vortrag über die starke Luftverschmutzung in Houston, Texas. Er hätte dazu als Folie eine Bullet-Point-Liste mit Stichworten und Zahlen zeigen können. Um das Publikum besser packen und zu einem Umdenken bewegen zu können, entschied er sich, die nebenstehende Bildfolie mit dem toten Vogel zu zeigen und dazu die Zahlen rein mündlich wiederzugeben.
Manche Bilder sind nur schwer zu interpretieren oder zu verstehen. Ein kurzer, zusätzlicher Text nahe bei einem Bild kann helfen, die Bildwahrnehmung zu unterstützen und zu lenken. Ein Beispiel dafür ist in den beiden nachfolgenden Abbildungen dargestellt7). Je nachdem, welches Wort unter dem Bild steht, wird das Bild unterschiedlich wahrgenommen.
Richtig eingesetzte, reine Bildfolien (allenfalls mit Text zur Unterstützung der Bildwahrnehmung) gehören für uns ebenfalls zu den gut gestalteten Folien (wie auch richtig eingesetzte Folien gemäss Atkinson und Mayer oder Cremer).
Für schulische Präsentationen gibt es praktisch keine Einschränkungen, welche Bilder / Medien verwendet werden dürfen.
Hinweise für schulische Präsentationen:
Angenommen du müsstest mit jemanden aus der Klasse einen Vortrag über Haustiere und ihre Häufigkeit in der Schweiz halten (Fische, Katzen, Hunde, Kaninchen/Hasen sind aktuell die häufigsten Haustierarten in der Schweiz). Ihr beschliesst, die Häufigkeiten rein mündlich wiederzugeben und euch auf eine Folie zu beschränken. In einem kreativen Rausch entwerft ihr die folgenden sechs Folienvarianten dafür. Arbeitet nach Möglichkeit zu Zweit (wenn dieser Auftrag als Heimauftrag bearbeitet wird, kannst du auch deine Familie dazu interviewen).